Fokker D7
Daten und Fakten :
Technische Daten
Kenngröße |
Fokker D.VII |
Fokker D.VIIF |
Baujahr: |
1918 |
1918 |
Einsatzzweck: |
Jagdflugzeug |
Jagdflugzeug |
Länge: |
6,95 m |
6,95 m |
Spannweite: |
8,90 m |
8,90 m |
Höhe: |
2,75 m |
2,75 m |
Flügelfläche: |
20,20 m² |
20,20 m² |
Leergewicht: |
684 kg |
684 kg |
Startgewicht: |
910 kg |
910 kg |
luftgekühlter 6 Zyl.-Umlaufmotor: |
Mercedes D.IIIa,
Startleistung 120 kW) 160 PS, |
BMW D.IIIa (Höhenmotor),
Startleistung 185 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
189 km/h in 1.000 m Höhe |
205 km/h in 2.000 m Höhe |
Steigzeit auf 1.000 m: |
5 Minuten 48 Sekunden |
2 Minuten 24 Sekunden |
Steigzeit auf 3.000 m: |
|
8 Minuten 12 Sekunden |
Steigzeit auf 5.000m: |
31 Minuten 30 Sekunden |
15 Minuten 18 Sekunden |
Gipfelhöhe: |
6.000 m |
7.000 m |
Reichweite: |
350 km |
350 km |
Flugzeit: |
1 Stunde 30 Minuten |
1 Stunde 30 Minuten |
Bewaffnung: |
2 LMG 08/15 |
2 LMG 08/15 |
Besatzung: |
1 Mann |
1 Mann |
Der Fokker D.VII ist ein Jagdflugzeug der deutschen Fliegertruppe
während des Ersten Weltkrieges und galt sogar als das damals beste
Jagdflugzeug. Seine ausgezeichnete Steuerfähigkeit auch in
großen Höhen und seine stabile Struktur – beides war
15 Jahre nach den Gebrüdern Wright keine
Selbstverständlichkeit – stellte einen Großteil der
alliierten wie auch eigenen Muster in den Schatten. Die
Überlegenheit der Fokker-Konstruktion schien so groß, dass
die Alliierten nach Kriegsende die Herausgabe bzw. Verschrottung aller
Exemplare des Typs D.VII verlangten.
Entwicklung
Spät im Jahr 1917 hatten die gegnerischen Luftstreitkräfte
mit ihren neuen SPAD S.XIII- und S.E.5-Jägern die
Luftüberlegenheit über der Westfront errungen. Die deutsche
Regierung schrieb daraufhin einen Wettbewerb für einen neuen
leistungstarken Kampfeinsitzer aus. Im Januar 1918 wurde ein
Vergleichsfliegen in Berlin-Adlershof abgehalten. An diesem Wettbewerb
nahmen 31 neue Flugzeuge teil. Die Wahl fiel auf den Fokker-Prototypen
V.11, der später als Fokker D.VII bezeichnet wurde. Konstruiert
wurde der D.VII von Reinhold Platz, dem Chefkonstrukteur der
Fokker-Werke.
Das Flugzeug war konventionell aufgebaut – ein verstrebter
Doppeldecker mit starrem Fahrwerk, einem wassergekühlten Motor und
zwei synchronisierten Maschinengewehren. Unter der Stoffverkleidung des
Rumpfes steckte ein stabiler, geschweißter Stahlrohrrahmen wie er
auch in früheren Fokker-Konstruktionen schon Verwendung fand. Die
Flügel waren aus Holz gefertigt, ebenfalls mit Stoff bespannt und
gegeneinander sowie zum Rumpf hin abgestrebt (die Verstrebungen
zwischen den Tragflächen hätten angeblich nur eine
„psychologische“ Funktion gehabt). Seiten- und
Höhenleitwerk waren ebenso aus Stahlrohren aufgebaut und
stoffbespannt.
400 Maschinen wurden bestellt, und da Fokker die Produktion nicht
alleine in der geforderten Zeit bewältigen konnte, produzierte
sein großer Konkurrent Albatros auf Anweisung der Inspektion der
Fliegertruppen die Maschine in Lizenz, dabei auch eine Version mit
Holz- statt Stahlrohrrahmen.
Insgesamt sollen etwa 3.200 D.VII gefertigt worden sein – davon
1.000 bei Fokker in Schwerin und 2.200 bei Albatros und OAW.[1]
Einsatz 1918
Der Fokker D.VII zählte aufgrund seiner guten Flugeigenschaften,
die auch für weniger versierte Flugzeugführer gut zu
beherrschen waren, zu den besten Jagdflugzeugen des Ersten Weltkrieges.
Angetrieben wurde das Flugzeug mit einem Mercedes D.III oder BMW IIIa
Höhenmotor - die Maschinen mit diesem Motor trugen die Bezeichnung
Fokker D.VIIF. Dabei besaß der BMW-Motor den Nachteil, dass man
ihn erst ab einer Höhe von 3200 m mit voller Kraft betreiben
konnte, aber insbesondere in großer Flughöhe noch hohe
Leistungskraft erreichte. Das Flugzeug war leicht und stabil, im
Kurvenkampf äußerst wendig und bot dem Piloten sehr gute
Sichtverhältnisse.
Im April 1918 tauchten die ersten D.VII an der Westfront auf –
Maschinen vom Jagdgeschwader I (JG I) – und bewährten sich
hervorragend. Zuerst hatten die alliierten Piloten keinen allzu
großen Respekt vor dem neuen Flugzeug, da es, gerade im Vergleich
zu den eleganten Linien der Albatros-Maschinen, einen eher wenig
ausgefeilten Eindruck hinterließ. Sehr bald stellten sich jedoch
seine hervorragenden Kampffähigkeiten heraus, die ihm sehr schnell
den Ruf eines gefürchteten Gegners verschafften.
Manfred von Richthofen, der Kommandeur des JG I, hatte die Maschine
zwar noch testweise geflogen, kam aber in einem Dreidecker Fokker Dr.I
ums Leben, bevor der D.VII zum Fronteinsatz kam. Die Steigleistung des
D.VII war derart, dass auch in größen Höhen bei
langsamem Steigflug und bei extremen Manövern die Strömung
unter den Flügeln erst relativ spät abriss. Besonders
gefürchtet war der D.VII für seine Fähigkeit, scheinbar
„am Propeller zu hängen“ und den Gegner von unten
unter Beschuss zu nehmen.
Man sagte, der D.VII sei in der Lage, aus
„mittelmäßigen Piloten Asse zu machen“.
Tatsächlich erzielte eine große Zahl der deutschen
Spitzenpiloten ihre Abschüsse mit dem D.VII, obwohl dieser erst im
letzten halben Kriegsjahr zum Einsatz kam. Einer der Piloten mit den
zahlreichen Abschüssen auf dem D.VII war Ernst Udet.
Mit Fortschreiten des Jahres 1918 kamen allerdings neue alliierte
Flugzeugmodelle an die Front, die stärkere Motoren besaßen,
was den Vorteil des D.VII relativierte. Piloten versuchten nun, einen
der D.VIIF mit 185-PS-BMW-Motor zu bekommen. Allerdings wurde dieses
Modell nur in geringen Stückzahlen gefertigt.
Im September 1918 waren etwa 800 Fokker D.VII in 48 Jastas im
Fronteinsatz. Etwa 800 D.VII und 200 D.VIIF sollen die Front vor dem
Waffenstillstand erreicht haben.
Nachkriegsverwendung
Im Friedensvertrag von Versailles ist der Fokker D.VII als einziges
Flugzeug speziell erwähnt in der Bestimmung, dass alle Flugzeuge
dieses Modells an die Sieger auszuliefern seien – ein Beweis
dafür, wie sehr es gefürchtet wurde. Die meisten Flugzeuge
gingen an die USA, einige auch in die Schweiz. Viele der ausgelieferten
Flugzeuge wurden vernichtet, andere dienten der US-Luftwaffe noch viele
Jahre lang als Trainingsflugzeuge.
Unmittelbar nach Deutschlands Niederlage verlegte Fokker seine
Geschäfte in die Niederlande. Er schleuste Teile für 120
Maschinen D.VII und C.I sowie 3-400 Motoren über die Grenze und
baute dort den D.VII weiter. Das Flugzeug fand Verwendung in mehreren
Luftwaffen, u. a. der Niederlande, Litauens, Polens, der
Tschechoslowakei, Ungarns, der Sowjetunion, Dänemarks und der USA.
Die belgischen Streitkräfte nutzen Beuteflugzeuge, zu Zweisitzern
umgebaut, bis 1926 als Schulflugzeuge. Die niederländischen
Luftstreitkräfte flogen ihn bis 1931, und noch 1928 bestellte die
Schweiz acht neue Maschinen dieses Typs. Einige Fokker D.VII blieben
erhalten und sind in Museen ausgestellt, so im
