|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
 |
Lissunow Li-2
Technische Daten
Kenngröße Daten
Konzeption Behelfsbombenflugzeug
Konstrukteur(e) Boris Lissunow
Baujahr(e) 1938-?
Länge 19,65 m
Flügelspannweite 28,81 m
Höhe 5,15 m
Flügelfläche 91,7 m²
Antrieb zwei luftgekühlte 9-Zylinder-Sternmotoren M-62IR
Startleistung je 735 kW
Höchstgeschwindigkeit 270 km/h
Marschgeschwindigkeit 240 km/h
Landegeschwindigkeit 108 km/h
Dienstgipfelhöhe 5.600 m
Reichweite 2.600 km
Leergewicht 7.650 kg
Startgewicht 11.700 kg
Besatzung 5–6
Bewaffnung drei 7,62-mm-MG SchKAS
ein 12,7-mm-MG UBK
RS-82 oder RS-132 Luft-Boden-Raketen unter den Flügeln
Bombenlast normal 1.000 kg
maximal 2.000 kg bei Kurzstrecken
Die Lissunow Li-2 (Nato-Codename: Cab) ist ein in der Sowjetunion
hergestelltes zweimotoriges Passagier- und Transportflugzeug, das eine
Lizenzversion der US-amerikanischen Douglas DC-3 ist und im Zweiten
Weltkrieg in großem Umfang zum Einsatz kam. In anderen Quellen
findet sich häufig auch die Schreibweise Lisunow Li-2.
Geschichte
Im Jahre 1937 erwarb die Sowjetunion die Lizenzrechte für die
US-amerikanische DC-3 und beauftragte eine Entwicklungstruppe unter
Boris Lissunow damit, diesen Typ auf sowjetische Anforderungen
zuzuschneiden. Daraufhin wurden die gesamten Abmessungen der DC-3 in
das metrische System übertragen. So entstand die PS-84
(Passascherski Samoljot = Passagierflugzeug), die eine etwas
verkleinerte Spannweite sowie eine etwas erhöhte Leermasse
aufwies, außerdem wurde die Seitentür auf die rechte
Rumpfseite verlegt. Um eine größere Reichweite zu erzielen,
wurden außerdem etwas leistungsschwächere 750-kW-Motoren
verwendet, die die Höchstgeschwindigkeit gegenüber der DC-3
drastisch verringerten.
1938 begann der Serienbau in Chimki bei Moskau. Ab Mitte 1939 wurde die
PS-84 bei der Aeroflot in Dienst gestellt und blieb bis 1947 das
wichtigste Verkehrsflugzeug dieser Luftfahrtgesellschaft. Im Laufe
ihrer Einsatzzeit wurde die Zahl der zu befördernden Passagiere
von 14 auf maximal 28 erhöht.
Als das Deutsche Reich 1941 die Sowjetunion angriff, erhielten viele
PS-84 auf dem Rumpfrücken einen drehbaren UTK-1-Waffenstand mit
einem 7,62-mm-MG SchKAS, später mit einem 12,7-mm-MG UBK und ab
17. September 1942 die Bezeichnung Li-2. Während des Krieges war
die Li-2 das Standard-Transportflugzeug der Sowjetunion und
übernahm auch Aufgaben zur Partisanenversorgung in den besetzten
Gebieten, das Absetzen von Fallschirmjägern (Li-2D) sowie den
Transport von Verwundeten.
Eine als Li-2WW (Wojenny Wariant = militärische Variante)
bezeichnete Ausführung erhielt im Bug sowie in zwei speziell
modifizierten Luken beiderseits des Rumpfes je ein als Abwehrbewaffnung
vorgesehenes SchKAS-MG und wurde als Frontbomber eingesetzt. Dazu
bekamen die Li-2 äußere Waffenstationen für bis zu vier
250-kg-Bomben. Häufig wurden im Rumpfinneren zusätzlich noch
leichtere Bombenkaliber mitgeführt, die von der Besatzung einfach
aus der Frachtluke geworfen wurden.
Nach dem Kriegsende wurden die Li-2 wieder zu normalen
Transportflugzeugen zurückgerüstet und auch in Staaten des
Ostblocks eingesetzt, so auch in der VR Polen, wo sie als
Li-2T(sb)-Übungsbombenflugzeuge bis 1960 Verwendung fanden. Die in
Jugoslawien eingesetzten Maschinen erhielten Pratt & Whitney
R-1830-Motoren und die Bezeichnung Li-3. In der UdSSR wurden die
Maschinen durch die Il-12 abgelöst. 1956 entstand noch die als
Wetterflugzeug für große Höhen konzipierte Li-2W.
Gebaut wurden nach sowjetischen Angaben schätzungsweise 3.000 Li-2.
Li-2 heute
Zur Zeit befindet sich noch eine Li-2 im flugfähigem Zustand. Nach
fünfjähriger Restaurierung durch einen privaten Verein dient
sie während der Sommermonate touristischen Rundflügen,
außerdem ist sie gelegentlich bei Messen (wie z.B. der
Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin und der Aero
Friedrichshafen) in ganz Europa zu Gast. Sie trägt die Kennung
„HA-LIX“ und ist auf dem Flugplatz Budaörs, einem
Vorort von Budapest, stationiert. Insgesamt fünf Piloten haben
heute (2006) eine Musterberechtigung (das sog. Typerating) für die
Maschine; diese wurde aufgrund von alten Erfahrungen ehemaliger
LI-2-Piloten, sowie aus noch vorhandenen und teilweise in russischer
Sprache und handschriftlich erhaltenen Handbüchern, extra neu
festgelegt.
Bemerkenswert ist, dass dieses Flugzeug bis auf neue,
zeitgemäße, Funkgeräte und einen nachgerüsteten
GPS-Empfänger noch vollständig mit originaler Avionik fliegt.
Obwohl es sich um einen lizenzierten Nachbau handelt, hat das Flugzeug
in der Praxis nur wenig mit einer DC-3 gemeinsam. Die Flugleistungen
sind aufgrund anderer (deutlich leistungsschwächerer) Motoren
wesentlich geringer, die russische Instrumentierung erfordert eine
besondere Einweisung, und das gesamte Fluggerät unterscheidet sich
in sehr vielen Details ebenfalls von seinem amerikanischen Pendant.
Daher ist auch die Ersatzteilbeschaffung mit Neuteilen zunehmend
problematisch. In Budaörs befinden sich noch drei weitere LI-2,
von denen zumindest zwei als Ersatzteilspender dienen.
Eine weitere Maschine wurde ebenfalls in Budaörs
zur späteren Ausstellung in einem Museum restauriert, ist jedoch
nicht flugfähig. Vor dem Terminal-2-Gebäude des Budapester
Flughafens Ferihegy befindet sich ein kleines Open-Air-Museum, in dem
derzeit neben anderen Exponaten noch eine weitere LI-2 optisch
restauriert wird. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges
Militärflugzeug,
Zahlreiche Flugzeuge desselben Typs sind noch
in diversen anderen Museen zu besichtigen, so zum Beispiel in Moskau
(Monino), Kiew und Krakau.
Varianten
PS-84 Ursprüngliches Passagierflugzeug (Passascherski Samoljot)
mit 14 bis 28 Sitzplätzen. Im Unterschied zur DC-3 etwas kleinere
Spannweite, etwas höhere Leermasse, Seitentür auf der rechten
Seite und schwächere Motoren
Li-2 Militärisches Transportflugzeug mit nachgerüsteter Abwehrbewaffnung (Bezeichnung ab 17. September 1942)
Li-2D Version der Li-2 zum Absetzten von Fallschirmjägern (1942)
Li-2WW Bomberversion (Wojenny Wariant) der Li-2 (1942)
Li-2W Als Wetterflugzeug konzipierte Version der Li-2 für große Höhen (1956)
Jugoslawien
Li-3 Li-2 mit nachgerüsteten US-Originalmotoren der DC-3 vom Typ Pratt & Whitney R-1830
Polen
Li-2T(sb) Übungsbombenflugzeuge auf Basis der Li-2
Beschreibung
Die Li-2 war ein in Ganzmetallbauweise produzierter freitragender
Tiefdecker mit einem rechteckigen dreiholmigen Mittelflügel und
trapezförmigen Außenflügel mit hydraulischen
Landeklappen. Das Leitwerk war ebenfalls freitragend und in
Normalbauweise. Das Heckfahrwerk war einziehbar, wobei die
Haupträder nur zur Hälfte in die Triebwerksgondeln
eingefahren werden konnten. Im Winter war die Umrüstung auf
Schneekufen möglich.
welches nun jedoch, aufgrund des hauptsächlichen Sponsors dieses Museums, in der Malév-Lackierung erscheint.
Kurioses
Die Sowjetunion erwarb zwar die Lizenz zum Bau der DC-3,
bezahlte jedoch der Herstellerfirma Douglas niemals einen US-Dollar
dafür.

|
 |
|
 |
 |
|
|
 |
|
 |
|
|
 |
|
 |
|
|
 |
|
 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|