Lockheed Martin F-16
Daten und Fakten :
Die F-16 Fighting Falcon ist ein Mehrzweckkampfjet der amerikanischen
Firma General Dynamics, deren Militärflugzeugsparte mittlerweile
zu Lockheed Martin gehört. Sie befindet sich weltweit im Einsatz
für zahlreiche Länder und wird manchmal auch als
„Viper“ bezeichnet, nach dem firmeninternen Codenamen
während der Entwicklung.
Zielsetzung und Ursprung
Von Anfang an war die F-16 weder als technischer Durchbruch noch als
mächtige Waffenplattform gedacht, sondern als hochverfügbares
kostengünstiges „Arbeitstier“ für viele
Einsatzgebiete. Dies unterscheidet die F-16 von ihren Vorgängern,
welche entweder nicht allwettertauglich (F-104) oder sehr teuer waren
(F-15).
Vom Design her ist die F-16 eher ein Jäger als ein Bodenangriffsflugzeug. Sie ist klein und agil, und das Co
ckpit ist auf optimale Rundumsicht für den Piloten ausgelegt, was
im Luftkampf lebenswichtig ist. Die F-16 ist für den Luftkampf mit
einer internen M61 Vulcan-Kanone ausgerüstet; außerdem
können an den Waffenbefestigungspunkten unter dem Rumpf und unter
den Tragflächen Luft-Luft-Raketen der Typen Sidewinder und AMRAAM
angebracht werden. Sofern die F-16 für Bodenangriffs- und
Unterstützungseinsätze benötigt wird, ist es
möglich, sie mit verschiedenen Luft-Boden-Raketen und
Präzisionsbomben zu bewaffnen.
Die F-16 hat ihren Ursprung im sog. Lightweight Fighter-Programm, einem
vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium 1974 ausgeschriebenen
Konstruktionswettbewerb mit dem Ziel, ein kostengünstiges Flugzeug
mit einem Schub-Gewichts-Verhältnis größer als 1:1 als
Ersatz für einige ältere Typen in den Beständen der
United States Air Force zu finden. Zwei Firmen wurden schließlich
beauftragt Prototypen zu bauen: General Dynamics (gehört
inzwischen zum Lockheed-Martin-Konzern) den einmotorigen Prototyp YF-16
und Northrop den zweimotorigen Prototyp YF-17 Cobra. Die YF-16 hatte
ihren Erstflug am 2. Februar 1974. Die Air Force wählte nach einem
Auswahlverfahren die YF-16 für den Serienbau; die YF-17 Cobra
wurde nicht eingemottet, sondern erfolgreich zum
trägergestützten Jagdbomber F/A-18 Hornet weiterentwickelt.
Technische Daten
Art |
Beschreibung |
Aufgabe |
Mehrzweck-Kampfflugzeug |
Hersteller |
Lockheed Martin, TAI, Fokker, Sabca, Mitsubishi Heavy
Industries |
Stückkosten |
F-16A/B: 9,5 Mio. US-$
F-16C/D: 12,8 Mio. US-$
|
Erstflug |
2. Februar 1974 |
Auslieferung |
1978 |
Besatzung |
A/C/E:1
B/D/F:2
|
Länge |
14,52 m (15,02 m mit Staurohr) |
Spannweite |
9,45 m |
Höhe |
5,09 m |
Flügelfläche |
27,87 m² |
Tragflächenbelastung |
- Minimal (Leergewicht): 310 kg/m²
- Nominal (normales Startgewicht): 430 kg/m²
- Maximal (maximales Startgewicht): 688 kg/m²
|
Leer |
8.500−8.800 kg |
Startgewicht |
12.003 kg |
maximales Startgewicht |
19.187 kg |
Tankkapazität (intern) |
3.175 kg |
Antrieb F-16 A/B |
Pratt & Whitney F100-PW-200, 64.9 kN,
mit Nachbrenner 106.0 kN
|
Antrieb F-16C/D |
Block 25/32/42 |
Pratt & Whitney F100-PW-220, 64.9 kN,
mit Nachbrenner 105.7 kN
|
Block 30/40 |
General Electric F110-GE-100, 76.3 kN,
mit Nachbrenner 128.9 kN
|
Block 50 |
General Electric F110-GE-129, 76.3 kN,
mit Nachbrenner 129.4 kN
|
Block 52 |
Pratt & Whitney F100-PW-229, 75.6 kN,
mit Nachbrenner 128.9 kN
|
Antrieb F-16E/F |
Block 60 |
General Electric F110-GE-132,
mit Nachbrenner 144.4 kN
|
Schub-Gewicht-Verhältnis
(Block
30 - 52) |
- Maximal (Leergewicht): 1,52
- Nominal (normales Startgewicht): 1,10
- Minimal (maximales Startgewicht): 0,67
|
Höchstgeschwindigkeit |
Mach 2,05 |
Kampfreichweite |
860 km |
Überführungsreichweite |
3891−4215 km |
Dienstgipfelhöhe |
über 15.240 m (51.000 ft) |
Steigrate |
ca. 254 m/s in Meereshöhe |
Wenderate |
kurzzeitig: >26°/s dauerhaft: 21,7°/s |
Rollrate |
270°/s |
Startrollstrecke |
533 m |
Landerollstrecke |
762 m |
g-Limits |
−3/+9 |
Geschütze |
20 mm M61A1 Vulcan mit 515 Schuss |
Bomben/Raketen |
Luft-Luft: AIM-9 Sidewinder und AIM-120 AMRAAM Raketen.
Luft-Boden: AGM-65
Maverick, AGM-88 HARM,
verschiedene Arten von Bomben („dumm“, lasergelenkt und Cluster)
|
ckpit ist auf optimale Rundumsicht für den Piloten ausgelegt, was
im Luftkampf lebenswichtig ist. Die F-16 ist für den Luftkampf mit
einer internen M61 Vulcan-Kanone ausgerüstet; außerdem
können an den Waffenbefestigungspunkten unter dem Rumpf und unter
den Tragflächen Luft-Luft-Raketen der Typen Sidewinder und AMRAAM
angebracht werden. Sofern die F-16 für Bodenangriffs- und
Unterstützungseinsätze benötigt wird, ist es
möglich, sie mit verschiedenen Luft-Boden-Raketen und
Präzisionsbomben zu bewaffnen.
Die F-16 hat ihren Ursprung im sog. Lightweight Fighter-Programm, einem
vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium 1974 ausgeschriebenen
Konstruktionswettbewerb mit dem Ziel, ein kostengünstiges Flugzeug
mit einem Schub-Gewichts-Verhältnis größer als 1:1 als
Ersatz für einige ältere Typen in den Beständen der
United States Air Force zu finden. Zwei Firmen wurden schließlich
beauftragt Prototypen zu bauen: General Dynamics (gehört
inzwischen zum Lockheed-Martin-Konzern) den einmotorigen Prototyp YF-16
und Northrop den zweimotorigen Prototyp YF-17 Cobra. Die YF-16 hatte
ihren Erstflug am 2. Februar 1974. Die Air Force wählte nach einem
Auswahlverfahren die YF-16 für den Serienbau; die YF-17 Cobra
wurde nicht eingemottet, sondern erfolgreich zum
trägergestützten Jagdbomber F/A-18 Hornet weiterentwickelt.
Konstruktion
Obwohl sie relativ günstig in der Anschaffung und nie als
technisch überragendes Flugzeug geplant war, war die F-16 ihrer
Zeit doch auf mehreren Gebieten voraus. Es wurde, wie auch beim Panavia
Tornado, ein analoges Fly-by-Wire-System eingebaut. Ab dem Block C/D
wurde ein digitales FBW-System eingesetzt. Die Steuerbefehle des
Piloten werden zudem nicht direkt an die Servomotoren an den
Steuerflächen weitergegeben, sondern zunächst an einen
Fluglagecomputer geleitet, der sie z. B. auf Plausibilität
prüfen kann. Die Verwendung eines FLCS-Rechners ermöglicht es
auch, ein aerodynamisch instabiles Flugzeug zu bauen. Ohne Rechner
wäre die F-16 für den Piloten nicht steuerbar, denn auf Grund
der Lage ihres Schwerpunkts wäre ihre stabile Fluglage auf dem
Rücken liegend mit hohem Anstellwinkel. Das aerodynamisch
instabile Design ermöglicht dem Jet eine sehr große
Wendigkeit. Hauptaufgabe des FLCS ist folglich, permanent der Tendenz
zum Abkippen um die Querachse gegenzusteuern und das Flugzeug in der
vom Piloten vorgegeben Lage zu halten. Die Steuerbefehle des Piloten
werden dabei entsprechend vom Rechner interpretiert und dann die
Aktuatoren der betreffenden Steuerflächen betätigt. Die
Flugzelle selbst besteht im Wesentlichen aus Aluminium (78 %) und
verschiedenen Stahlsorten (11 %).
Eine weitere Maßnahme, um die Piloten noch kleinere Radien
fliegen lassen zu können, war die Steigerung der Neigung des
Pilotensitzes von 13 auf 30°. In diesem „Liegesitz“ ist
es dem Piloten weit besser möglich, den Auswirkungen der
Zentrifugalkraft, bei engen Flugkurven bis zu 9 G, also der 9 fachen
Gravitation der Erde, zu widerstehen, ohne bewusstlos zu werden. In
älteren Flugzeugen waren maximal 7 G möglich. Der
Steuerknüppel befindet sich nicht mehr wie althergebracht zwischen
den Beinen, sondern ergonomisch günstig auf der rechten Konsole.
Er ist nicht beweglich, sondern reagiert auf den Händedruck des
Piloten. Hierdurch ist die Falcon auch bei hohen G-Lasten
erträglich steuerbar. Das blasenförmige Cockpit ohne
störende Stahlstreben (engl. one-piece canopy) bietet eine
exzellente Rundumsicht. Die Cockpithaube ist ab Block 25 mit einer
extrem dünnen Goldschicht versehen[1], wodurch auftreffende
Radarstrahlen gleichmäßig gestreut werden, anstatt in den
Innenraum des Cockpits einzudringen. Hierdurch konnte der
Radarquerschnitt der F-16 signifikant verringert werden, da das Cockpit
aufgrund seiner vielen verwinkelten Gegenstände und
Oberflächen ein sehr starkes Radarecho erzeugen würde.
Für die YF-16 war angedacht worden, das Flugzeug komplett ohne
Radar auszuliefern, da einflussreiche Pilotenkreise und
„Experten“ reklamierten, dass die primäre Waffe der
F-16 ohnehin die wärmesuchende Sidewinder-Rakete sei, die kein
Radar brauchte, und radargelenkte Raketen – mit Blick auf die
desaströse Trefferquote der AIM-7 Sparrow in Vietnam – zu
unzuverlässig seien. Überhaupt spiele sich Luftkampf immer in
kurzer Distanz ab, wo Radar und entsprechende Raketen nutzlos seien
(BVR-Kampf war zur damaligen Zeit kaum möglich, da die Radare noch
kein Profiling beherrschten und keine Freund/Feind-Erkennung hatten.
Der Pilot musste selbst optisch feststellen, ob es sich um einen Freund
oder Feind handelte). Als Kompromiss bauten die Konstrukteure in die
F-16 ein kleines, aber sehr fortschrittliches Radar ein, das mit dem
Head-Up-Display (HUD) gekoppelt war, einem halbdurchlässigen
Spiegel, den der Pilot beim Blick nach vorne immer im Auge hat und auf
den Flug-, Ziel- und Waffeninformationen projiziert werden, sodass der
Pilot immer mit allen relevanten Informationen versorgt ist.
Aufgrund ihrer aerodynamischen Instabilität führten
technische Fehler und Defekte am Fly-by-Wire-System zu Abstürzen.
Mehrmals erhielt die F-16-Flotte Startverbot. Gerade bei
Tiefflügen wirken sich solche Fehler fatal aus, weil die Zeit
für den Piloten zum Aussteigen aus der Maschine nicht reicht. Ein
weiterer Grund ist die einstrahlige Auslegung. Ein Triebwerksversagen
in Verbindung mit geringer Flughöhe führt hier immer zum
Absturz. Texas Instruments als Lieferant der Schaltkreise für das
Fly-by-Wire-System geriet Ende der 80er Jahre infolge
milliardenschwerer Schadenersatzforderungen der Regierung kurzzeitig in
erhebliche Schwierigkeiten.
Versionen [Bearbeiten]General Dynamics produzierte die F-16
zunächst in zwei Versionen: die F-16A war die reguläre
Kampfversion und die F-16B die zweisitzige Variante zur Ausbildung. Der
erste Start einer F-16A fand im Dezember 1976 statt; im Januar 1979
wurde das erste Flugzeug an die Air Force übergeben. Zunächst
war man bei der Air Force gar nicht glücklich über dieses zum
guten Teil aus politischen Gründen angeschaffte neue Flugzeug, da
sie dem Stolz der Air Force, der F-15 Eagle, bezüglich
Preis-Leistung überlegen war. Man löste dieses Image-Problem,
indem man die F-16 auch Luft-Boden-Einsätze fliegen ließ,
während der F-15 weiter die edle Rolle des
Luftüberlegenheitsjägers vorbehalten blieb. Als man
später ein entspannteres Verhältnis zur F-16 hatte, baute man
auf Basis der Eagle ebenfalls eine Luft-Boden-Variante Strike Eagle.
Die Produktion der F-16 wurde in den 1980er Jahren auf die Modelle
F-16C und F-16D (ebenfalls ein-/zweisitzig) mit verbesserter Avionik
und verbessertem Triebwerk umgestellt. Mit der Ausmusterung der F-4G
Wild Weasel hat die F-16 die Wild Weasel-Einsätze übernommen.
Hierfür wurde eine spezielle Serie F-16CJ angeschafft, die
besondere Ausrüstung zur effektiven Anwendung der AGM-88
HARM-Rakete und Störsender zur Niederhaltung der feindlichen
Flugabwehr trägt. Zwar können auch „normale“
F-16C die HARM-Rakete tragen, allerdings kann die F-16CJ die Waffe in
einem besonders zielsicheren Modus einsetzen.
Frühe Serien. Untereinander nur minimale Unterschiede.
Block 15
Die erste größere Überarbeitung der F-16. Block 15
besaß vergrößerte Höhen/Querruder, zwei neue
Waffenaufhängungen direkt neben dem Lufteinlass, das verbesserte
AN/APG-66-Radar und erhöhte Traglast. Die Produktion lief 1996
aus.
Block 15 OCU
Ab 1987 wurden Block-15-Flugzeuge nach dem Operational Capability
Upgrade (OCU)-Standard ausgeliefert. Dazu gehörte das verbesserte
F100-PW-220-Triebwerk, die AGM-65 Maverick-Rakete, AIM-120 AMRAAM,
Gegenmaßnahmen und ein verbessertes Cockpit.
Block 20
150 OCUs für Taiwan.
Weitere Varianten
F-16/79 – Modifizierte Exportversion der F-16A für das J79-Triebwerk, Projekt abgebrochen.
F-16/101 – Modifizierte F-16A für das F101-Triebwerk, ebenfalls abgebrochen.
F-16ADF – Verbesserte F-16A/B. Ging fabrikneu an die United States Air National Guard
F-16I – Eine Version mit verbesserter Avionik, hergestellt für Israel
F-2A/B(FS-X) – Modifizierte Version, Lizenzbau in Japan von Mitsubishi
F-16XL – Version mit Delta-Flügeln, von der NASA zur
aeronautischen Forschung genutzt. Ursprünglich für die
Ausschreibung des Enhanced Tactical Fighter (ETF) entwickelt, unterlag
dabei aber dem F-15E Strike Eagle. Danach in Nutzung bei der NASA.
F-16N – Eine vereinfachte Version der F-16C/D für die
US-Navy als Feinddarstellungsflugzeug. So wurde ein einfacheres Radar
eingebaut und die Bordkanone fehlt. Wegen strukturellen
Überlastungen bis 1994 ausgemustert und 2002 durch im Aerospace
Maintenance and Regeneration Center (AMARC) eingelagerte Block 15 OCU
ersetzt, die ursprünglich nach Pakistan gehen sollten.
RF-16C/F-16R – Experimentelle Aufklärer-Version mit ATARS-Paket.
F-16 VISTA – Experimentelle F-16 mit Schubvektorsteuerung.
Programm galt als erfolgreich, wurde aber nie in einer Serienversion
verwirklicht.
F-16 MLU – (Mid Life Update) Update für F-16A/B der
Königlich Niederländischen Luftwaffe, der Belgischen
Luftwaffe, der Königlich Dänischen Luftwaffe, der
Portugiesischen Luftwaffe und der Königlich Norwegischen
Luftwaffe. Überzählige Flugzeuge dieses Modells wurden von
den Niederlanden und Belgien an Chile und Jordanien geliefert.
F-16 C/D
Die F-16C des Blocks 25 flog erstmals im Juni 1984 und stand ab
September des gleichen Jahres im Dienst der USAF. Diese Flugzeuge
besitzen ein AN/APG-68-Radar, Präzisions- und
Nachtangriffsfähigkeit und das F100-PW-220E-Triebwerk.
Block 30/32
Im Rahmen des Alternative Fighter Engine-Projekts konnten diese
Flugzeuge entweder mit dem standardmäßigen Pratt &
Whitney-Triebwerk oder dem General Electric F110 ausgerüstet
werden. Auf 0 endende Blöcke haben ein GE-Triebwerk, mit 2 endende
Blöcke fliegen mit P&W. Die ersten Block 30 F-16 gingen 1987
in Dienst. Erstmals konnten sie die AGM-88-Harm-Antiradarrakete und die
AGM-65 Maverick tragen. Flugzeuge ab Block 30D aufwärts besitzen
vergrößerte Lufteinlässe für das
leistungsstärkere GE-Triebwerk. Block 32 musste nicht modifiziert
werden.
Block 40/42 (F-16 CG/DG)
Im Dienst seit 1988. Block 40/42 ist eine verbesserte
Allwetter-Bodenangriffsversion mit LANTIRN-Behälter. Ihre
Nachtkampffähigkeiten gaben diesen Flugzeugen den Namen Night
Falcon. Das Fahrwerk wurde verstärkt und das Radar verbessert.
Seit 2002 können serienmäßig neue Waffen wie JDAM,
JSOW, WCMD und EGBU-27 verwendet werden.
Block 50/52 (F-16 CJ/DJ)
Block 50/52 wurde ab Ende 1991 ausgeliefert. Die Flugzeuge
verfügen über verbessertes GPS/INS und die Fähigkeit zum
helmvisierten Zielen von Luft-Luft-Raketen. Die UdSSR hatten diese
Funktion als Erste mit der MiG-29 eingeführt. Sie wird auch im
Eurofighter verwendet. Wie die F-16CG können auch sie die neuesten
Luft-Boden-Waffen tragen. Block 50D/52D hat zusätzlich verbesserte
Wild-Weasel-Fähigkeiten mit dem Harm Targeting System (HTS) zur
Unterdrückung feindlicher Flugabwehr.
Block 50/52 Plus
Diese Flugzeuge besitzen die neueste Avionik und können Conformal
Fuel Tanks (CFT) tragen. Alle zweisitzigen Flugzeuge dieser Variante
verfügen über 850 Liter zusätzlichen Stauraum für
Avionik hinter dem Cockpit.
F-16 CCIP
Im Common Configuration Implementation Program wird versucht alle Block
40/42/50/52 F-16 auf den Stand der 50/52er Konfiguration zu bringen, um
Training und Wartung zu vereinfachen.
F-16 E/F
Basiert auf der F-16C/D, mit Conformal Fuel Tanks und verbesserter
Avionik und Radar; wurde bislang nur in die Vereinigten Arabischen
Emirate verkauft. Das General Electric F110–132 ist eine
Weiterentwicklung des 129er Modells und erreicht 144,4 kN Schub. Ein
wichtiger Unterschied zu vorherigen Blöcken ist das
revolutionäre Northrop Grumman APG-80 Active Electronically
Scanned Array (AESA) Radar mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung
und agilen Strahlen (agile beam). Damit können mehrere Aufgaben
gleichzeitig erfüllt werden (Luft-Luft, Luft-Boden,
Geländeverfolgung), da es multiple Strahlen gibt, die ihre
Richtung, Form und Frequenz millisekundenschnell ändern. Block 60
kann alle zu Block 50/52 kompatiblen Waffen sowie AIM-132 ASRAAM und
AGM-84E tragen. Die CFTs stellen zusätzliche 1860 Liter Treibstoff
zur Verfügung. Dadurch können an den inneren
Waffenaufhängungen die Außentanks in vielen Fällen
entfallen.
F-16 I
F-16 ISpezielle Version für die Israeli Air Force (IAF). Sie
trägt den Spitznamen „F-16I Sufa“ (‘Sturm') und
basiert auf dem Block 50/52. Einige Modifikationen wurden vom
Israelischen Rüstungskonzern Lahav vorgenommen. So kann die F-16I
auch die Python 5 und Python 4 Luft-Luft Raketen mit sich führen.
F-16 IN
Die F-16 IN ist ein spezielle Version für die indischen
Streitkräfte. Sie verfügt über einen Antrieb der
Super-Cruise-Fähig ist, ebenso über das Active Electronic
Scanned Array (AESA) Radarsystem. Mit ihr nimmt Lockheed Martin an
einer Ausschreibung über 125 Flugzeuge teil. Konkurrenten sind
unter anderem die F/A-18E Super Hornet, Dassault Rafale, Eurofighter,
Mig-35 und die Saab Gripen.
Einsätze
Eine F-16 startet im Rahmen der Operation Allied Force (1999 über
dem Kosovo) von der Aviano Air Base in ItalienDa sie in viele
Länder exportiert oder dort in Lizenz gebaut wurde, hat die F-16
auch an vielen Konflikten teilgenommen, die meisten davon im Nahen
Osten. Am 7. Juni 1981 nahmen zwei Gruppen bestehend aus jeweils vier
israelischen F-16 am Angriff auf den irakischen Atomreaktor Osirak in
der Nähe von Bagdad teil. Der komplette Flug (965 km einfach)
wurde unter absoluter Funkstille und im Tiefflug durchgeführt. Im
folgenden Jahr, als Israel in den Libanon einmarschierte, griffen die
israelischen Falcons unzählige Male syrische MiGs an und gingen,
bis auf ein einziges Mal, immer als Sieger aus den Luftkämpfen
hervor. Im Zweiten Golfkrieg 1991 flogen die F-16 der US Air Force
Angriffe auf irakische Bodentruppen und feste Ziele und hielten den
Luftraum frei. In der sich anschließenden „Operation
Southern Watch“, der Überwachung der Flugverbotszone im
Südirak, kam es am 12. Dezember 1992 zum ersten BVR-Abschuss
(Beyond Visual Range, engl.: „Außerhalb der
Sichtweite“) einer feindlichen MiG-29 Fulcrum mit der noch recht
neuen AIM-120-Rakete. Auch in allen folgenden Konflikten der
1990er-Jahre, z. B. im Kosovo-Krieg, während des Sturzes der
Taliban in Afghanistan und schließlich während des Dritten
Golfkriegs, setzte die US Air Force die F-16 als Jäger und zum
Angriff auf jede Art von Bodenzielen ein.
In Deutschland sind derzeit zwei F-16CJ-Staffeln (die 22nd und 23rd
Fighter Squadron) der US Air Force auf der Spangdahlem Air Base
(zwischen Wittlich und Bitburg) stationiert.
Am 18. März 2005 übergab Lockheed-Martin die letzte von
insgesamt 2331 F-16 an die United States Air Force, eine F-16CJ-50.
Künftig werden im Lockheed-Martin-Werk in Fort Worth nur noch F-16
für den Export gebaut. Das Modell ist das meistexportierte
westliche Kampfflugzeug. Die letzten F-16 der USAF werden nach den
derzeitigen Plänen im Jahr 2025 außer Dienst gehen. Sie
werden bis dahin durch neue F-35 Joint Strike Fighter ersetzt werden.
Am 7. Juni 2006 wurde der Top-Terrorist Abu Musab az-Zarqawi von zwei
250-Kilo-Bomben zweier US-amerikanischer F-16 in Hibhib, Irak,
getötet.
Einsatz und Absturz über Bosnien
Im Sommer 1995 überwachte die NATO seit mehr als zwei Jahren die
Flugverbotszone über Bosnien und Herzegowina. Die NATO war fest
entschlossen, die sogenannte Safe Area auch durch das Aufbringen
militärischer Mittel aufrechtzuhalten. Im Rahmen der Operation
Deny Flight wurden deshalb Kampf-, Aufklärungs- und
Überwachungsflüge durchgeführt. Scott O’Grady
schoss im Verlauf der Operation am 28. Februar 1994 mit einer
AIM-9-Sidewinder-Rakete auf ein Kampfflugzeug der bosnischen Serben vom
Typ SOKO J-21 Jastreb, verfehlte dieses aber.
Bosnische Serben hatten zu diesem Zeitpunkt Einheiten ihrer
SA-6-Gainful-Flugabwehrraketen in die Flugverbotszone verlegt. Captain
Scott O’Gradys Flugzeug wurde von einer Rakete dieser Einheiten
angegriffen und getroffen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als
seinen ACES-II-Schleudersitz zu betätigen und sich aus der
Maschine zu schießen. Er wurde Tage später durch US Marines
mit CSAR-Helikoptern gerettet.
Technische Daten
Art |
Beschreibung |
Aufgabe |
Mehrzweck-Kampfflugzeug |
Hersteller |
Lockheed Martin, TAI, Fokker, Sabca, Mitsubishi Heavy
Industries |
Stückkosten |
F-16A/B: 9,5 Mio. US-$
F-16C/D: 12,8 Mio. US-$
|
Erstflug |
2. Februar 1974 |
Auslieferung |
1978 |
Besatzung |
A/C/E:1
B/D/F:2
|
Länge |
14,52 m (15,02 m mit Staurohr) |
Spannweite |
9,45 m |
Höhe |
5,09 m |
Flügelfläche |
27,87 m² |
Tragflächenbelastung |
- Minimal (Leergewicht): 310 kg/m²
- Nominal (normales Startgewicht): 430 kg/m²
- Maximal (maximales Startgewicht): 688 kg/m²
|
Leer |
8.500−8.800 kg |
Startgewicht |
12.003 kg |
maximales Startgewicht |
19.187 kg |
Tankkapazität (intern) |
3.175 kg |
Antrieb F-16 A/B |
Pratt & Whitney F100-PW-200, 64.9 kN,
mit Nachbrenner 106.0 kN
|
Antrieb F-16C/D |
Block 25/32/42 |
Pratt & Whitney F100-PW-220, 64.9 kN,
mit Nachbrenner 105.7 kN
|
Block 30/40 |
General Electric F110-GE-100, 76.3 kN,
mit Nachbrenner 128.9 kN
|
Block 50 |
General Electric F110-GE-129, 76.3 kN,
mit Nachbrenner 129.4 kN
|
Block 52 |
Pratt & Whitney F100-PW-229, 75.6 kN,
mit Nachbrenner 128.9 kN
|
Antrieb F-16E/F |
Block 60 |
General Electric F110-GE-132,
mit Nachbrenner 144.4 kN
|
Schub-Gewicht-Verhältnis
(Block
30 - 52) |
- Maximal (Leergewicht): 1,52
- Nominal (normales Startgewicht): 1,10
- Minimal (maximales Startgewicht): 0,67
|
Höchstgeschwindigkeit |
Mach 2,05 |
Kampfreichweite |
860 km |
Überführungsreichweite |
3891−4215 km |
Dienstgipfelhöhe |
über 15.240 m (51.000 ft) |
Steigrate |
ca. 254 m/s in Meereshöhe |
Wenderate |
kurzzeitig: >26°/s dauerhaft: 21,7°/s |
Rollrate |
270°/s |
Startrollstrecke |
533 m |
Landerollstrecke |
762 m |
g-Limits |
−3/+9 |
Geschütze |
20 mm M61A1 Vulcan mit 515 Schuss |
Bomben/Raketen |
Luft-Luft: AIM-9 Sidewinder und AIM-120 AMRAAM Raketen.
Luft-Boden: AGM-65
Maverick, AGM-88 HARM,
verschiedene Arten von Bomben („dumm“, lasergelenkt und Cluster)
|
EloKa-Systeme
Folgende Tabelle listet alle bekannten und kompatiblen EloKa-Systeme für die F-16
auf.
Bezeichnung |
Unterbringung |
Anmerkungen |
Radarwarnsysteme |
AN/ALR-56M |
Intern |
Ab Block 50/52 |
AN/ALR-69 |
Intern |
Bis Block 50/52 |
AN/ALR-74 |
Intern |
|
AN/ALR-93 |
Intern |
|
Raketenwarnsysteme |
AN/AAR-54 |
Intern |
|
AN/AAR-57 |
Intern |
Für Block 60 |
AN/AAR-60 |
Intern |
|
PAWS |
Semi-Intern |
Ab Block 50/52 |
Täuschkörperwerfer |
AN/ALE-40 |
Intern |
bis Block 15 OCU |
AN/ALE-47 |
Intern |
Ab Block 30 |
AN/ALE-50 |
Intern |
Ab Block 50/52 |
AN/ALE-55 |
Intern |
Bestandteil des AN/ALQ-214 |
Störsysteme |
AN/ALQ-119 |
Extern |
|
AN/ALQ-131 |
Extern |
|
AN/ALQ-162 |
Semi-Intern |
|
AN/ALQ-165 |
Extern |
|
AN/ALQ-176 |
Extern |
|
AN/ALQ-178(V)1/3/5 |
Intern |
Für Block 50/52 |
AN/ALQ-184 |
Extern |
|
AN/ALQ-188 |
Extern |
|
AN/ALQ-202 |
Intern |
|
AN/ALQ-211(V)4 |
Intern |
Für F-16C/D |
AN/ALQ-214 |
Intern |
|
EL/K-82xx-Serie |
Extern |
Diverse Systeme israelischer
Konzerne |
